Auf den Spuren der Goldgräber

 

Die nächsten Termine:

26.01.2017 Grafing
>>> zum Veranstalter
25.10.2017 Vaterstetten
>>> zum Veranstalter
15.03.2018 VHS Rosenheim
>>> zum Veranstalter
21.11.2018 VHS Ebersberg
>>> zum Veranstalter
03.12.2019 VHS Bad Tölz
>>> zum Veranstalter
15.01.2020 VHS Wasserburg/Inn
>>> zum Veranstalter
- ausgefallen -
20.09.2022 VHS Bad Tölz
>>> zum Veranstalter

 

Trailer:

Baja California – Der Kakteengarten Mexikos

Was bringt einen Fotografen dazu, mehr als 2000 km durch eine größtenteils wüstenartige Halbinsel in Mexiko zu fahren? Es muss die Liebe zu einsamen und bizarren Landschaften sein, zu großartiger Natur abseits der üblichen Touristen-Routen.
Ich habe solch eine Reise unternommen und faszinierende Bilder mitgebracht, die ich in einer live kommentierten Multimedia-Schau zeige. Zunächst zu Fuß über die Grenze zwischen den USA und Mexiko, dann mit einem gemieteten Auto die gesamte Baja California hinunter.
Diese Halbinsel, die auch als Kakteengarten Mexikos bezeichnet wird, ist größer als Italien, hat aber nur 3 Millionen Einwohner, die zum großen Teil direkt an der Grenze zu den USA leben. Der Rest ist dünn besiedelt. Überhaupt gibt es erst seit 1975 eine durchgängige, 1600 km lange Straßenverbindung vom Norden bis zum Süden der Halbinsel. Und es ist bis heute die einzige.
Dabei hatten schon Ende des 17. Jahrhunderts spanische Seefahrer die ersten Missionare hier abgesetzt, die die dort lebende indianische Bevölkerung zum christlichen Glauben bekehren und das Land für den spanischen König in Besitz nehmen sollten. Viele Missionen waren nur 50 Jahre in Betrieb, genug Zeit, um die einheimische Bevölkerung durch die eingeschleppten Krankheiten, gegen die sie keine Abwehrkräfte hatten, auszurotten. Und wenn es niemanden mehr zu bekehren gab, zog die Karawane halt weiter.
Einige dieser Missionen existieren nur noch in Form weniger Mauerreste inmitten der Wüste, andere sind renoviert und steinerne Zeugnisse früherer Kolonialpolitik. Etliche davon hat Bochynek aufgespürt, manche in den wenigen Städten entlang der Küste, andere völlig abgelegen, abseits der geteerten Straßenverbindung und nur durch stundenlanges Fahren über holprige Pisten inmitten kakteenreicher Landschaft zu finden.
Überhaupt die Kakteen: Fast schon unwirklich wirkt die Kakteen-übersäte Landschaft, deren auffälligster Vertreter, der nur hier in Baja California zu findende Cardón-Kaktus, der größte Kaktus unseres Planeten ist. Fast 20 Meter hohe Giganten, die mehrere 1000 Liter Wasser als Reservoir für Trockenzeiten bunkern und mehr als 500 Jahre alt werden können. Vor einem solchen Riesen fühlt sich der Mensch ganz klein.
Wenn Kakteen-bedeckte Wüstenlandschaft auch einen großen Teil der Reise ausgemacht hat, so gab es aber doch auch andere Eindrücke. Etwa die tief eingegrabene Schlucht des El Salto Canyons. Oder die über 3000 Meter hohe Bergkette der Sierra de San Pedro Mártir. Hier habe ich eine Begegnung gehabt, die mich besonders beeindruckte.
Hoch oben in den Bergen sah ich mich plötzlich einem Kalifornischen Kondor gegenüber und konnte ihn fast eine halbe Stunde lang aus nächster Nähe fotografieren. Diese riesigen Vögel galten noch bis 1992 als in freier Wildbahn ausgestorben. Es gab weltweit nur noch 27 in Gefangenschaft lebende Exemplare. Im größten Erhaltungszucht-Programm der USA wurden gesunde Vögel gezielt in Südkalifornien, Arizona und eben in Baja California ausgewildert.
Auch sonst gehörte die Begegnung zum Beispiel mit Geiern zur häufigen Erfahrung, gerade wenn es auf Wanderungen in die Wüstenlandschaft oder entlang der salzhaltigen Lagunen in Guerrero Negro ging. Auf solchen Wanderungen waren auch Felsmalereien der Ureinwohner zu finden, entweder in niedrigen Höhlen oder an versteckten Felswänden, die nur nach Durchschwimmen eines wassergefüllten Canyons zugänglich waren.
Gut, wenn man einen einheimischen Guide wie Salvador Castro Drew findet, der einen zu diesen versteckten Zeugnissen früherer Kulturen führt. Nur einer von etlichen liebenswerten Menschen, die ich auf meiner Reise kennengelernt habe und die Platz in meinem Bildervortrag gefunden haben: Vaqueros (mexikanische Cowboys), die ein entlaufenes Rind zu Pferd mit dem Lasso einfangen, gehören ebenso dazu wie die Teilnehmer der Feiern zum Jahrestag der mexikanischen Revolution in ihren prächtigen Gewändern.